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Pressemitteilung vom 13.09.2022
Wie wollen wir zusammen leben
Dunja Hayali begeistert Gäste von Haus & Grund Dortmund
Zum Thema „Wie wollen wir zusammen leben“ sprach die Journalistin, Moderatorin und Autorin Dunja Hayali bei der jährlichen Vortragsveranstaltung von Haus & Grund Dortmund im Westfälischen Industrieklub in Dortmund. Dabei berichtete die gebürtige Dattelnerin aus ihrem journalistischen Alltag und ihrer Kindheit. Damals, so Hayali, sei alles deutlich „übersichtlicher“ gewesen. In ihrer Welt gab es drei TV-Programme und eine Tageszeitung.
Komplexität hat zugenommen
Heute habe sich das alles massiv geändert. Sowohl das Angebot als auch die Komplexität. „Wir sind mittlerweile in der Situation, dass uns die Google-Suche nach einzelnen Themen Millionen Ergebnisse liefert. Diese müssen wir filtern, anders geht es nicht. Dabei stellt sich immer die Frage, wie ich relevante und seriöse Quellen aussuche“, so Hayali. Um diesem Problem zu begegnen, gab sie konkrete Tipps und appellierte an die Anwesenden, nie nur einer Quelle zu vertrauen. Stattdessen sei es wichtig, bei einem Thema immer wieder andere Perspektiven einzunehmen. „Deshalb lese ich nicht nur Nachrichten, die mich in meiner Meinung oder Auffassung bestärken, sondern höre mir zusätzlich immer andere Sichtweisen an“, so die Journalistin. Sie empfahl den Zuhörern, regelmäßig Pro- und Contra-Kommentare zu lesen, denn diese erweitern den eigenen Blickwinkel. Außerdem sei es wichtig, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Dazu müsse man zusätzlich immer deren Lebenslagen und -umstände berücksichtigen.
Im Bild (v.l.n.r.): Die beiden Geschäftsführer von Haus & Grund Dortmund, Dennis Soldmann und Dr. Thomas Bach mit Dunja Hayali sowie Christian Oecking, Präsident von Haus & Grund Dortmund (Foto: Oliver Schaper)
Schnelllebigkeit und soziale Medien
Als problematisch, so die Rednerin, empfinde sie den Hang vieler Medien, für den „schnellen Klick“ zu arbeiten und stellte die rhetorische Frage, was wichtiger sei; der erste zu sein, der berichtet, oder derjenige zu sein, der sauber recherchiert. Vor diesem Hintergrund sehe sie auch ihren Leitspruch, ein Zitat von Alfred Herrhausen: „Wir müssen das, was wir denken, sagen. Wir müssen das, was wir sagen, tun. Und wir müssen das, was wir tun, dann auch sein.“ Beim Blick auf die sozialen Medien beschrieb die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes zum einen, dass Ton und Umgang dort mitunter grenzwertig seien. Gleichzeitig könne sie nachvollziehen, dass jeder Mensch gehört und respektiert werden wolle. Um das zu bekommen, würden einige die Flucht in bestimmte virtuelle und tatsächliche Randgruppen antreten. Denn dort erhielten sie die Anerkennung, die ihnen ansonsten in der Gesellschaft oft vorenthalten bliebe. Zum Abschluss ihres Vortrages ermutigte Hayali die anwesenden Gäste, sich ehrenamtlich vor Ort für ein demokratisches und gutes Zusammenleben einzusetzen. Denn das Ehrenamt sei die Säule unserer Gesellschaft.